Wenn du letzte Woche unsere Podcast-Berichterstattung rund um die neuen Apple-Gerätschaften mitverfolgt haben solltest, ist bei dir vielleicht dieser eine Gedanke aufgetaucht:
Der neue iMac ist ja ein wunderschöner Rechner und sähe auf meinem Schreibtisch bestimmt sehr gut aus, aber eigentlich bin ich auf Windows angewiesen – zumindest in Teilen.
Die gute Nachricht: Diese Frage stellst nicht nur du dir. Auch ich wollte Windows auf meinem MacBook Pro mit M1-Prozessor installieren, was bisher aber leider nicht möglich war. Bis vor zwei Wochen. Da veröffentlichte Parallels die Version 16.5 ihrer Virtualisierungsoftware Parallel Desktop. Damit lässt sich nämlich jeder Mac mit M1-Chip und dem aktuelle Betriebssystem macOS Big Sur in einen Windows-Rechner verwandeln.
Genauer gesagt, handelt es sich dann um eine Apple-Microsoft-Mixtur, da ja beide Systeme parallel benutzt werden können. Das geht dann so weit, dass man macOS-Daten innerhalb der Windows-Umgebung öffnen und bearbeiten kann. Zudem lassen sich innerhalb der virtualisierten Windows-Partition macOs-Programme starten, ohne diese unter Windows installiert haben zu müssen.
Windows 10 und macOS auf einem Rechner ist kein Ressourcenmonster
Was mich sehr überrascht hat, ist der recht ausgewogene Ressourcenverbrauch beider Systeme nebeneinander. So habe ich mir um Weihnachten herum einen MacBook Pro mit M1-Chip zugelegt, in dem nur 8 Gigabyte RAM stecken. Was für den alltäglichen Gebrauch auch völlig ausreichend ist, da Apple am Speichermanagement nochmal gehörig geschraubt hat. Die meiste Zeit bemerke ich die zu 16 GB fehlenden 8 GB nicht. Nur wenn ich zu viele Browserfenster geöffnet habe und gleichzeitig mit Final Cut Pro und der Bildbearbeitungssoftware arbeite, wird es mitunter schon mal ein wenig eng nach oben hin.
Von diesen Erfahrungswerten ausgehend, war ich mir ziemlich sicher, dass Windows und macOS auf einem Rechner mit nur 8 Gigabyte kein wirklicher Spaß sind. Aber was soll ich sagen: Trotz 7 geöffneter macOS-Programme und Windows 10 unter Parallels Desktop pendelt sich der belegte Speicher unterhalb von 7 Gigabyte ein. Klar, damit stößt der Rechner schon an seine RAM-Grenzen, aber er lässt sich trotzdem noch nutzen, trotz zweier Systeme auf einem Rechner.
Windows 10 auf einem M1-Mac installieren
Die Installation von Windows 10 mithilfe von Parallels Desktop 16.5 war übrigens recht simpel: Virtualisierungssoftware auf den Mac laden, Lizenz für ein Jahr kaufen, Windows-Image während des Installationsvorgangs von Parallels einbinden – fertig ist der Parallelbetrieb.
Da ich keine Kaufversion von Windows 10 besitze, habe ich nach einer anderen Möglichkeit Ausschau gehalten. Fündig geworden bin ich innerhalb meines Microsoft-Kontos, über das ich für das Windows-Insider-Programm registriert bin. Auf diesem Weg steht nämlich eine Windows-on-ARM-Preview als virtuelle Maschine im VHDX-Format zum Download und anschließender Installation bereit. Das hat ziemlich gut geklappt.
Tipp: Die Image-Datei der Windows-10-ARM-Preview ist fast 10 Gigabyte groß. Daher solltest du die Datei nach der Installation am besten gleich wieder löschen.